Service-Telefon

+49 (0)000 000 00 00

FAQ

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen (frequently asked questions/FAQ). Der Fragenkatalog wird laufend ergänzt.

Der 6-streifige Ausbau ist notwendig, um die Leistungsfähigkeit der A 99 West wiederherzustellen und zu sichern. Nur eine leistungsfähige Autobahn ist in der Lage, den Verkehr von anderen Straßen fernzuhalten. Der Ausbau sorgt für zusätzliche Kapazitäten auf der Autobahn und damit für eine spürbare und notwendige Entlastung auf angrenzenden Verkehrswegen – insbesondere im städtischen Raum im verkehrlich hoch belasteten Münchner Westen.

Das gesamte Ausbauprojekt ist aufgrund seiner Länge und der hohen Komplexität in zwei Bauabschnitte unterteilt, die nacheinander geplant und umgesetzt werden. Der erste Bauabschnitt umfasst den etwa drei Kilometer langen Bereich zwischen dem Autobahndreieck München-Süd-West und dem Südportal des Tunnels Aubing.

Die genannten, positiven Auswirkungen auf den Verkehr werden sich einstellen, sobald auch der zweite Bauabschnitt zwischen dem Tunnel Aubing und dem Autobahnkreuz München-West umgesetzt ist.

Der 6-streifige Ausbau der A 99 West ist im aktuell gültigen Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten und als „vordringlicher Bedarf mit Engpassbeseitigung“ eingestuft. Der Gesetzgeber hat die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern (kurz: Autobahn Südbayern) mit der Planung und Umsetzung des Ausbauprojekts beauftragt.

Die Planung der Autobahn Südbayern basiert auf einer mit der Stadt München abgestimmten Verkehrsprognose, um ein realistisches Bild der künftigen Verkehrsbelastung im Ausbaubereich zu erhalten. Dabei wird auch die Entwicklung des angrenzenden, neuen Stadtteils Freiham mitsamt des daraus resultierenden Bevölkerungswachstums berücksichtigt.


Verkehr

Die Verkehrsbelastung der A 99 ist im Ausbauabschnitt bereits aktuell sehr hoch. Laut aktuellen Verkehrszählungen nutzen im Schnitt etwa 91.000 Kraftfahrzeuge pro Werktag die A 99 in diesem Bereich. Vor allem in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs am Morgen und am Nachmittag erreicht die Autobahn heute regelmäßig ihre Belastungsgrenze. Die Folge: Stau, stockender Verkehr und ein erhöhtes Unfallrisiko – auf der Autobahn und im untergeordneten Verkehrsnetz. Zeitweise kommt es auch zur Überlastung des Tunnels Aubing, wodurch eine Blockabfertigung ausgelöst wird. Der Tunnel wird dabei aus Sicherheitsgründen kurzzeitig gesperrt, damit sich der Stau im Tunnel auflösen kann.

Die Autobahn Südbayern hat den aktuellen und künftigen Verkehrsbedarf für die A 99 sorgfältig untersucht – mit einem besonderen Augenmerk für die Entwicklung des Stadtteils Freiham. Dabei wurden das bayrische Landesverkehrsmodell für die überregionalen Verkehre und das Münchner Verkehrsmodell für das Stadtgebiet der Landeshauptstadt München miteinander verknüpft. Das Ergebnis ist ein Verkehrsgutachten, das den Verkehr für das Prognosejahr 2035 valide abbildet und eine belastbare Grundlage für die weiteren Planungen darstellt.

Aufgrund der generellen Verkehrsentwicklung im Großraum München sowie der Entwicklung des Stadtteils Freiham werden die Verkehrszahlen auf der A 99 West aus heutiger Sicht weiter zunehmen. Die Berechnungen der Autobahn Südbayern prognostizieren für das Jahr 2035 einen Anstieg auf etwa 120.000 Kraftfahrzeuge pro Werktag.


Planung – Gesamtmaßnahme

Das Ausbauprojekt ist in zwei Bauabschnitte unterteilt, die nacheinander geplant und umgesetzt werden. Zunächst plant die Autobahn Südbayern den ersten Bauabschnitt zwischen dem Autobahndreieck München-Süd-West und dem Südportal des Tunnels Aubing. Der zweite Bauabschnitt schließt den Tunnel Aubing ein und erstreckt sich bis zum Autobahnkreuz München-West.

Insgesamt erstreckt sich der Ausbauabschnitt zwischen dem Autobahndreieck München-Süd-West und dem Autobahnkreuz München-West über eine Länge von knapp sieben Kilometern. Aufgrund dieser Länge und der hohen Komplexität wird das Projekt in zwei Bauabschnitten geplant und umgesetzt. Außerdem stellt die bauliche Anpassung des Tunnels Aubing an eine 6-streifige Nutzung besondere Anforderungen an die Planung, die eine intensive und komplexe Vorbereitung bedingen.

Die Autobahn Südbayern strebt an, beide Bauabschnitte unmittelbar nacheinander und mit höchstmöglichem Tempo zu realisieren, um die Leistungsfähigkeit der A 99 West wiederherzustellen und die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmenden so gering wie möglich zu halten.

Die Planung des zweiten Bauabschnitts befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Die Voruntersuchungen haben begonnen. Aktuell wird ein Sicherheitsgutachten für den Tunnel erstellt und die Vermessung durchgeführt.


Planung – 1. Bauabschnitt

Momentan werden die Planfeststellungsunterlagen für das Projekt erstellt, weshalb sich noch Anpassungen und Ergänzungen in den Planungen ergeben können. Voraussichtlich Ende 2024 sollen die Planungsunterlagen der planfeststellenden Regierung von Oberbayern zur Genehmigung vorgelegt werden. Mit einem Start der Baumaßnahmen rechnet die Autobahn Südbayern aus heutiger Sicht frühestens im Jahr 2028.

Im Zuge des Ausbaus wird die A 99 West von vier auf sechs Fahrstreifen erweitert, also um einen Fahrstreifen pro Richtungsfahrbahn. Die beiden Anschlussstellen München-Freiham-Mitte und Germering-Nord werden ebenfalls erweitert, um die prognostizierte Verkehrsbelastung aufnehmen zu können. Hierfür müssen die Überführungsbauwerke der Anschlussstellen erneuert bzw. baulich angepasst werden. Die weiteren Brückenbauwerke können erhalten bleiben. Zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor Verkehrslärm werden im Bereich Germering und Freiham Lärmschutzwände errichtet und es wird lärmmindernder Straßenbelag auf der Hauptstrecke eingebaut.


Weitere Planungen im Umfeld

Aufgrund der Entwicklung des Stadtteils Freiham existieren im direkten Projektumfeld zahlreiche Schnittstellen zwischen den Planungen der Autobahn Südbayern und den Planungen der Landeshauptstadt München. Die Autobahn Südbayern und die handelnden Referate der Landeshauptstadt München sind sich bewusst, dass der Erfolg der einzelnen Projekte in dieser komplexen und fordernden Gemengelage von enger Zusammenarbeit und gemeinsamer Abstimmung abhängt. Durch partnerschaftliche Kooperation ist es gelungen, gegenläufige Ziele auszugleichen und einen Prozess zu entwickeln, der die zahlreichen Anforderungen berücksichtigt und einbezieht.

Die Vielzahl unterschiedlicher Planungen im Projektumfeld hat Einfluss auf verschiedene Aspekte der Planung, die gemeinsam bearbeitet werden:

  • Umweltplanung
  • Lärmschutz
  • Ingenieurbau
  • Verkehrsplanung

Das direkte Projektumfeld ist geprägt durch zahlreiche parallele Vorhaben, die einen unterschiedlichen Stand hinsichtlich Planung und Realisierung aufweisen und in kooperativer Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München synchronisiert werden:

  • Entwicklung des neuen Stadtteils Freiham-Nord
  • Planung des Landschaftsparks Freiham
  • Neubau eines Autobahnzubringers an die Anschlussstelle Germering-Nord durch den Stadtteil Freiham-Nord und den geplanten Landschaftspark
  • Vorhaltemaßnahmen für eine U-Bahn-Abstellanlage für die Linie U 5 östlich der Anschlussstelle Germering-Nord
  • Planung eines Badesees als Naherholungsgebiet westlich der A 99
  • Grobplanung für den Ausbau der S-Bahnstrecke S 4 von München-Pasing nach Eichenau auf der Oberfläche des Tunnels Aubing

Der Ausbau hat in unmittelbarer Nähe der Autobahn Auswirkungen auf die Randbereiche des geplanten Landschaftsparks. Dank der gemeinsam ausgewählten Vorzugsvariante fällt die Flächeninanspruchnahme des Ausbaus der A 99 West so gering wie möglich aus. Hierzu steht die Autobahn Südbayern in engem Austausch mit der Landeshauptstadt München.


Umwelt- und Lärmschutz

Flora und Fauna haben sich seit dem Bau und der Verkehrsfreigabe der A 99 entlang der Strecke, trotz der Autobahnnähe, zu höherwertigen Lebensräumen entwickelt. Die Planung berücksichtigt den dadurch entstandenen naturschutzfachlichen Wert und versucht, diesen bestmöglich zu erhalten. Die Autobahn Südbayern nimmt Umwelt- und Artenschutz sehr ernst und arbeitet auch bei diesem Projekt bereits seit frühen Planungsphasen konstruktiv mit den zuständigen Naturschutzbehörden zusammen. Um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, wird die baufachliche Planung durch eine eng eingebundene Umweltplanung begleitet. Dadurch wird sichergestellt, dass die vorhandenen Lebensräume erkannt werden und Eingriffe in die Habitate geschützter Arten größtmöglich reduziert oder gänzlich vermieden werden. Für die korrekte Erfassung von Flora und Fauna mit allgemeiner und besonderer Planungsrelevanz wurde ein Kartier-Programm mit der planfeststellenden Regierung von Oberbayern abgestimmt.

Ausgleichsflächen werden gemäß der Bayerischen Kompensationsverordnung nach Möglichkeit in unmittelbarer Nähe des Ausbauabschnitts angelegt, um die Auswirkungen für Natur und Landschaft zu minimieren. Die neu zu entwickelnden Lebensräume orientieren sich bestmöglich an den ursprünglichen Habitaten, wobei Gestaltung und Artenschutz zusammen geplant und umgesetzt werden sollen.

Im Umgang mit Zauneidechsen im Projektumfeld wird bereits im Rahmen der Vorentwurfsphase nach einer geeigneten Lösung gesucht. Für Zauneidechsen im Umfeld der Fahrbahn ist für die Bauzeit eine Umsiedlung vorgesehen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen können die Zauneidechsen die Flächen entlang der Fahrbahn, welche entsprechend den Bedürfnissen der Zauneidechsen neu angelegt werden, wieder besiedeln.

Die Autobahn Südbayern ist bestrebt, den Anwohnerinnen und Anwohnern entlang des Streckenabschnitts einen adäquaten Schutz vor Verkehrslärm zu ermöglichen, der den geltenden gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Nach den Berechnungen der Autobahn Südbayern sind die bereits vorhandenen und vorab errichteten Lärmschutzanlagen teilweise ausreichend. In Teilen werden bestehende Anlagen erweitert und neue Anlagen errichtet.

  • Lärmschutzanlagen an der Ostseite der Fahrbahn (Freiham)
    Entlang der östlichen Seite der Fahrbahn in Richtung Salzburg ist zwischen der Anschlussstelle München-Freiham-Mitte und dem Germeringer Weg eine vier Meter hohe Lärmschutzwand auf dem bestehenden Wall geplant. Im Bereich der Anschlussstellen sind zwischen zwei und sieben Meter hohe Lärmschutzwände am Fahrbahnrand geplant.
  • Lärmschutzanlagen an der Westseite der Fahrbahn (Germering)
    Entlang der westlichen Seite der Fahrbahn in Richtung Lindau ist zwischen den Anschlussstellen München-Freiham-Mitte und Germering-Nord eine bis zu sieben Meter hohe Lärmschutzwand am Fahrbahnrand geplant.
  • Weitere Lärmschutzmaßnahmen
    Im Zuge des Ausbaus wird die Strecke durchgehend mit lärmminderndem Fahrbahnbelag ausgestattet.